BVS – Zukunftsvisionen aus dem Südwesten

Sebastian Götz und sein Unternehmen BVS aus Mannheim setzen sich für mehr Wertschätzung in der Schul- und Kitaverpflegung ein.

Frische und Regionalität standen immer im Zentrum der Arbeit von BVS. Seit 35 Jahren versorgt das Cateringunternehmen die Rhein-Neckar-Region mit leckeren Mahlzeiten – seit 2011 verstärkt Kitas, Schulen und Horte. Nachdem sich der Gründer 2021 in den Ruhestand verabschiedete, übernahm Sebastian Götz die Geschäftsführung. Er will nicht nur das Unternehmen in die Zukunft führen, sondern das Verständnis für die Gemeinschaftsverpflegung in Deutschland verändern.

Gute Geschichte

In einem Umkreis von 40 Kilometern rund um Mannheim ist BVS aktiv. Jede Tour sei minutiös geplant, damit die Standzeiten des Essens so gering wie möglich sind, erzählt Götz. Wenn er von dem Unternehmen spricht, das er vor einem Jahr übernommen hat, gerät er ins Schwärmen: „Es ist eine tolle Firma mit gutem Profil und langer Geschichte.“ Von Anfang an wurden frische Lebensmittel statt Fertigprodukte verwendet, der Einkauf erfolgt seit jeher regional. „Bei uns gibt es wenig von der Stange, stattdessen hohe Individualität“, sagt Götz.

Spätzle und Knöpfle

Bis zu 10.500 Essen täglich kocht und verteilt das 87-köpfige Team. Auf der Empfängerliste stehen 65 Kitas, 31 Schulen und 54 Horte. Hinzu kommen elf soziale Einrichtungen. Eine vegetarische und eine DGE-zertifizierte Menülinie werden angeboten, einrichtungsabhängig können abweichende Menüs organisiert werden. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Kinder stehen Spätzle oder Knöpfle mit Sauce. Aber auch Klassiker wie Pastagerichte oder die hausgemachten Desserts gingen stets gut, weiß Götz.

Wertschätzung schaffen

Ein „Gastrofaible“ habe er schon seit seiner späten Gymnasialzeit, erzählt er. Nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann hat er lange in der 5-Sterne-Hotellerie gearbeitet, bis er 2014 den Weg in die Gastronomie und nach Süddeutschland fand. Bis 2021 war er im F&B-Management und Business Development dafür verantwortlich, neue Geschäftsbereiche zu implementieren oder bestehende zu optimieren. Seit 2020 ist er endgültig auch in der Gemeinschaftsverpflegung angekommen. „Die Thematik der Kinderverpflegung ist zu wichtig und wird politisch und gesellschaftlich in Deutschland noch zu wenig wertgeschätzt“, sagt er.

Nachhaltig unterwegs

Dazu gehöre auch der Nachhaltigkeitsaspekt, betont er. Bio-Beeren aus Südamerika seien eben nicht per se besser als nicht-zertifiziertes Obst aus der direkten Nachbarschaft. BVS arbeitet aus dieser Überzeugung heraus vorrangig mit Produzenten aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zusammen. Mehrwegsysteme ersetzen Plastikverpackungen. Und auch das Wohl der Mitarbeiter ist Bestandteil des Gesamtkonzeptes. „Wir beschäftigen keine Subunternehmer, betreiben unseren eigenen Fuhrpark und haben einen betriebseigenen Hausmeister“, führt Götz aus. Das alles wirke sich positiv auf das Unternehmensklima aus und beeinflusse schließlich auch die Qualität des Angebots.

Gleichgesinnte gesucht

Dem VDSKC hat sich BVS im Juni angeschlossen. „Der Verband bietet die Chance, überregional Gleichgesinnte zu finden und gemeinsam etwas zu bewegen“, ist Götz überzeugt. Gerade in Deutschland müsse das Bewusstsein für gute Ernährung noch geschärft werden, findet er. „Nicht der Preis, sondern die Qualität der Lebensmittel muss das wichtigste Kriterium bei Ausschreibungen in der Gemeinschaftsverpflegung sein.“