„Gute und gesunde Ernährung für alle Kinder muss unser Ziel sein“, findet Stefan Lehmann. Wenn er von seiner Arbeit erzählt, merkt man, wie sehr er für das Thema Kinderverpflegung brennt, dem er sein berufliches Leben widmet. Gemeinsam mit seinem Vater leitet er die LEHMANNs Gastronomie GmbH in Bonn und sorgt dafür, dass tausende Kinder im Rheinland jeden Tag ein frisches, leckeres Mittagessen bekommen. Seine in den letzten zwanzig Jahren gesammelte Expertise bringt er seit Januar beim VDSKC mit ein.
Start im Seniorenheim
Als Günther und Stefan Lehmann 2005 ihr Unternehmen gründeten, konnten sie nicht ahnen, dass sie einmal einer der beliebtesten und bekanntesten Caterer in Nordrhein-Westfalen werden würden. Mit sieben Mitarbeitern und etwa 150 Essen pro Tag sind sie damals in einer Küche, die an ein Seniorenheim angeschlossen war, gestartet. „Professionelle Schul- oder Kitacaterer gab es zu der Zeit bei uns nicht“, erinnert sich Stefan Lehmann. Stattdessen wurden Schulen und Kitas aus Krankenhaus- oder Pflegeheimküchen mitversorgt. So war es auch bei LEHMANNs. Von den 150 täglich gekochten Essen gingen etwa 50 an zwei Kitas.
Gesund gewachsen
Als immer mehr Eltern auf ihn zukamen und das Essensangebot nachfragten, habe er den „lokalen Markt analysiert und viel Bedarf gesehen“, erzählt der Geschäftsführer. Ohne groß Werbung machen zu müssen, sei das Geschäft gewachsen. Als 2.000 Portionen pro Tag erreicht waren, kam die gepachtete Küche an ihre Grenzen. 2010 baute LEHMANNs seine erste eigene Großküche im Bonner Gewerbegebiet. „Nach einem Jahr dort waren wir schon bei 4.000 Essen“, erzählt Stefan Lehmann. Mit dem Bau einer zweiten Großküche am Standort wurden 2018 die Kapazitäten noch einmal deutlich erhöht. Heute bereitet das Team jeden Tag 20.000 Mahlzeiten zu, die anschließend im Rheinland auf 230 Einrichtungen in einem Umkreis von etwa 50 Kilometern verteilt werden.
Hohe Kundenloyalität
Fünf Menüs haben die Gäste dabei zur Auswahl: ein Pastagericht, ein vegetarisches Hauptgericht und ein weiteres Hauptgericht in drei Varianten – mit Schweinefleisch, ohne Schweinefleisch und mit vegetarischer Alternative. Es sei ein sehr vielseitiges Speisenangebot, bei dem für jedes Kind was dabei sei, findet Lehmann. Zusätzlich organisiert das Unternehmen regelmäßig Koch-, Grill- und Backaktionen mit Schülerinnen und Schülern. „Wir sind nicht nur Essenslieferant, sondern umfassender Versorgungspartner für unsere Kunden“, erklärt der Verpflegungsbetriebswirt sein Konzept. „Bei uns gibt es ein riesen Rundumpaket.“ Im Ergebnis erntet LEHMANNs hohe Loyalität von den Kunden, die teilweise schon 15 Jahre treu sind.
Zertifiziert und prämiert
Der Erfolg ist auch auf die hohen Qualitätsansprüche des Vater-Sohn-Gespanns zurückzuführen. So haben sie sich bereits 2008 bio-zertifizieren lassen, sind zudem DGE-zertifiziert und tragen das TÜV-Rheinland-Siegel für „Ausgezeichnete Gemeinschaftsgastronomie“. Beide Geschäftsführer wurden mehrfach ausgezeichnet, z. B. als GV Manager des Jahres 2010, mit dem Gastrostern 2015 und mit dem Frankfurter Preis in der Kategorie Education 2017.
Grüner werden
Auch das Thema Nachhaltigkeit ist den Unternehmern wichtig: „Wir arbeiten mit Kindern, da darf uns das nicht egal sein. Wir müssen an die nächsten Generationen denken“, betont Stefan Lehmann. 2019 startete die Aktion „LEHMANNs wird grüner“, in deren Rahmen verschiedene Maßnahmen für Umweltschutz und Ressourcenschonung umgesetzt werden. Der Caterer installierte bereits Photovoltaikanlagen auf die Firmengebäude, bestellte E-Fahrzeuge, schaffte Einwegverpackungen ab und rückte die pflanzenbasierte Ernährung stärker in den Fokus. Eine eigene Kleinstbiogasanlage für Essensreste befindet sich in der Planung und soll nächstes Jahr einsatzbereit sein.
Expertise bündeln im VDSKC
Nächstes Jahr feiert LEHMANNs sein 20-jähriges Bestehen. Ihr Wissen haben beide Geschäftsführer in der Zeit immer gern geteilt. „Wir waren viel in Deutschland unterwegs, haben Aufklärungs- und Beratungsarbeit geleistet“, erzählt Stefan Lehmann. Beim Profitreffen Schulverpflegung 2023 in Heidelberg entstand der Kontakt zum VDSKC. Ein anschließendes Treffen zwischen Günther und Stefan Lehmann mit Ralf Blauert, dem Vorsitzenden des Verbandes, machte die Entscheidung zum Beitritt fest: „Wir hatten eine ähnliche Vision und die Chemie hat gestimmt“, erinnert sich Stefan Lehmann. Mit der Mitgliedschaft im Verband will er seine langjährige Erfahrung und seine guten Kontakte innerhalb der Branche aktiv einbringen. Deshalb wird er die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen leiten.