Schulessen ist im Potsdamer Wohngebiet am Schlaatz deutlich teurer als in anderen Stadtteilen. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) begründete das vor den Stadtverordneten mit einer vergleichsweise geringen Nachfrage und sprach von einem Teufelskreis: „Zu wenig Essen – zu wenig abgenommene Mahlzeiten – zu hohe Kosten – noch mehr Eltern, die das Essen nicht bezahlen können.“ Dabei berief er sich auf die Auskunft mehrerer Caterer. Eva-Maria Lambeck, Vorstandsmitglied des Verbandes deutscher Schul und Kitacaterer, widerspricht im Interview mit der MAZ.
„Eine VDSKC-Umfrage hat ergeben, dass allein im letzten Jahr bundesweit 89 Prozent der Cateringunternehmen ihre Preise für Schulessen erhöhen mussten – im Durchschnitt um 18 Prozent pro Mahlzeit. Ursache waren die massiv gestiegenen Kosten für Lebensmittel, Energie, Kraftstoffe und Personal“, erklärt Eva-Maria Lambeck mit Blick auf die gestiegenen Essenspreise. „Unternehmen in Potsdam stellen hier keine Ausnahme dar.“
Außerdem betonte sie im Gespräch erneut das Ziel einer kostenfreien Gemeinschaftsverpflegung für alle Kinder in Deutschland: „Der Verband fordert seit Jahren ein kostenloses Schulessen für alle – so wie es in anderen europäischen Ländern seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wird. Dass die Brandenburger SPD genau das auch in ihrem Wahlprogramm von 2019 zu stehen hat, ist angesichts der aktuellen Diskussion besonders bitter.“