Den Kindern seiner Heimat gesundes, leckeres Essen anbieten und gleichzeitig die Wertschöpfungsketten in Bayern stärken – das war Dominik Tremls Ziel, als er sich 2012 selbstständig machte. Auch zwölf Jahre später verfolgt er noch die gleiche Mission. Mit seinem Unternehmen Foodvarieté versorgt er inzwischen 18 Schulen und drei Kitas in Oberbayern.
In Bayern verwurzelt
„Kinder sind unsere Zukunft“, sagt Dominik Treml. Er ist ausgebildeter Koch und Konditor sowie sechsfacher Vater und weiß genau, dass gesundes Essen erlernt werden muss. „Kleine Kinder müssen an Gemüse herangeführt werden. Es kann nicht immer nur Pizza und Co geben“, sagt er. Als er sein Cateringunternehmen gründete, stand er allein in der Küche und kochte für die Kinder einer Schule in Freising. Auf saisonale Lebensmittel aus der Region setzte er von Anfang an. Und dabei ist es bis heute geblieben. Jetzt befindet sich seine Zentralküche in Erding. „Hier sind überall Bauern um uns herum, einige weniger als zehn Minuten entfernt“, erklärt Treml. Auch wenn er großen Wert auf bio lege – etwa 60 Prozent seiner Zutaten stammen aus biologischem Anbau – so sei ihm die regionale Landwirtschaft noch wichtiger.
Alles aus einer Hand
Etwa 2.500 Mahlzeiten bereiten Dominik Treml und seine 46 Mitarbeiter jeden Tag zu. Drei Menülinien bieten sie an: eine, die Fleisch oder Fisch enthält, eine vegetarische und eine Allergielinie. Cook & Chill ist dabei ihr bevorzugtes Verfahren. „Das ist zurzeit die beste Wahl am Markt“, findet der Geschäftsführer, der auch heute noch gelegentlich selbst in der Küche steht und in den Töpfen rührt: „Wegen Personalmangels“, erklärt er. Besonders beliebt bei seinen jungen Kunden sind Spaghetti Bolognese, Linsenlasagne und Kaiserschmarrn. Fertigprodukte kommen in der Produktion nur bedingt zum Einsatz – stattdessen werden Brühen selbst angesetzt und alle Backwaren in der firmeneigenen Bäckerei hergestellt. Letztere werden vor allem über die zwölf Schulkioske vertrieben, die Foodvarieté zusätzlich zur Mittagsversorgung betreibt. So können Schülerinnen und Schüler auch zwischendurch hausgemachte Snacks erwerben, darunter z. B. Sandwiches mit Tomate und Mozzarella, Bagels mit veganem Aufstrich, Strudel oder „Brez‘n“.
Der Umwelt zuliebe
Nachhaltigkeit spiele in seiner Firma eine wichtige Rolle, erzählt Dominik Treml. So arbeitet seine Bäckerei mit Solarstrom aus eigenen Modulen, in den Kiosken kommen statt Plastik kompostierbare Verpackungen aus Kartoffelstärke zum Einsatz und der Fuhrpark ist auf Hybridfahrzeuge umgestellt. Eine moderne Wärmerückgewinnungsanlage soll den Energieverbrauch der gerade neu geplanten Großküche reduzieren. Da Treml mit seinem Unternehmen expandieren will, plant er aktuell einen Neubau in der Nähe von Erding. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2025 vorgesehen. Dann soll die täglich zubereitete Essensmenge auf bis zu 10.000 Portionen erhöht werden.
Kollegiales Miteinander
Er sei nicht der günstigste Caterer in der Region, räumt Dominik Treml ein, doch Qualität sei ihm wichtiger als der Preis. Um Eltern zu entlasten und mehr Kinder zu erreichen, wünscht er sich bessere Unterstützung, etwa durch staatliche Zuschüsse fürs Schulessen. Idealerweise sollte der Staat das Kinderessen als Bildungsausgabe komplett übernehmen, findet er. Um sich für die unterschiedlichen Belange der Cateringbranche zu engagieren, ist er im April 2023 dem VDSKC beigetreten. „Es ist ein gutes, kollegiales Miteinander. Jeder hat unterschiedliche Schwerpunkte und wir können voneinander lernen“, betont er die Vorteile.