Rebional – Der Zeit voraus

Oliver Kohl und sein Rebional-Team sind Vorreiter in Sachen bio-regionaler Schul- und Kitaverpflegung – und das aus Überzeugung.

Die öffentliche Diskussion über die Gemeinschaftsverpflegung in deutschen Kitas und Schulen dreht sich in erster Linie um ein Kriterium: den Preis. Forderungen nach Bio-Qualität, Regionalität oder Nachhaltigkeit werden gern mit dem „zu teuer“-Argument im Keim erstickt. Umso erstaunlicher ist es, dass ein Cateringunternehmen aus Herdecke seit zwölf Jahren beweist, dass eine bio-regionale, klimafreundliche Kita- und Schulverpflegung nicht nur gut möglich, sondern sogar bezahlbar ist.

Ökologisch, sozial, nachhaltig

„Wir sind ein Unternehmen mit einer Philosophie. Bei uns steht der Mensch im Vordergrund, nicht das Geld“, erzählt Oliver Kohl, Geschäftsführer der Rebional GmbH. Die Philosophie, von der er spricht, zieht sich durch alle Bereiche. Sie beginnt bei der Lebensmittelbeschaffung – möglichst aus dem Umkreis von 100 Kilometern –, geht über die gesundheitsfördernden Mahlzeiten, einer Flotte von Elektro-Autos zur Auslieferung und endet bei der wöchentlichen Physiotherapie für die Mitarbeiter. Über 19 Nachhaltigkeitsziele und 40 Nachhaltigkeitsanforderungen hat sich Rebional verschrieben, die Ergebnisse der jährlichen Audits werden öffentlich kommuniziert. „Es geht darum, glaubwürdig zu sein, unseren Weg transparent zu machen und auch eventuelles Scheitern zu dokumentieren“, erklärt Kohl.

Kochen als Kunst

Rebional wurde 2010 gegründet – als Tochter des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke kann das Unternehmen auf eine jahrzehntelange Erfahrung im Kochen mit Bio-Lebensmitteln zurückgreifen. „In der Küche des Gemeindekrankenhauses wurde schon vor 50 Jahren bio und regional gekocht“, erzählt Oliver Kohl. „Die Qualität schmeckt man.“ Das liegt daran, dass alles selbst gemacht wird: Saucen, Brühen, Kuchen, Salate, sogar Hafermilch. Es gehe um „Kochkunst“, nicht darum Convenience-Produkte zusammenzurühren, erklärt Kohl, der gelernter Koch ist, Ökotrophologie studiert hat und seit 2012 im Unternehmen arbeitet.

Qualität und Preis stimmen

Etwa 80 Kitas und Schulen profitieren bislang von dem Rebional-Konzept. Nach der Gründung sei das Geschäft schnell gewachsen. Daher habe man die Entscheidung getroffen, das Angebot auf ganz Deutschland auszuweiten. So betreibt Rebional heute auch Küchen in Hamburg und Oldenburg. An den grundsätzlichen Werten ändert das nichts. Bio- und DGE-Zertifizierung, Nachhaltigkeitskriterien, regionale Lieferketten – das lasse sich überall verwirklichen. „Und wir bleiben trotzdem marktpreiskonform“, betont der Geschäftsführer.

Gemeinsame Werte

Ende August hat sich Rebional dem VDSKC angeschlossen: „Wir haben die Arbeit des Verbandes schon länger verfolgt. Unsere Werte decken sich“, erläutert Oliver Kohl die Entscheidung zum Beitritt. Von der Politik wünscht er sich einen stärkeren Fokus auf das Kindeswohl und auf das Entwickeln einer gesunden Esskultur. „Es wäre schön, wenn man nicht nur über uns, sondern mit uns sprechen würde.“