Die Qualität der Speisen sei das Wichtigste und stehe bei seiner Arbeit immer an erster Stelle, sagt Martin Vogel, Geschäftsbereichsleiter der Kita- und Schulgastronomie bei Sander Catering. Unter der Marke Kanteenie versorgen er und sein Team 220 Schulen und Kindergärten in fünf Bundesländern jeden Tag mit frischen, ausgewogenen Mahlzeiten. Dabei setzen sie ausschließlich auf das Cook & Chill- und das Sous-vide-Verfahren.
Goldenes Jubiläum
Dieses Jahr feierte Sander bereits ein rundes Firmenjubiläum: Vor 50 Jahren hatten Ursula und Hans-Peter Sander eine Fernküche im Hunsrück gegründet und damit den Grundstein für das erfolgreiche Familienunternehmen gelegt, das heute in zweiter Generation von den beiden Söhnen der Gründer geführt wird. Über die Jahrzehnte ist der kleine Partyservice zu einem führenden Lebensmittelproduzenten und Cateringdienstleister mit 1.400 Mitarbeitern angewachsen. Neben der Sander Catering GmbH gehört die Sander Gourmet GmbH zur Unternehmensgruppe. Letztere fertigt in ihrer Frische-Manufaktur in Wiebelsheim rund 2.500 verschiedene Speisenkomponenten – im Cook & Chill- bzw. Sous-vide-Verfahren werden die Produkte servierfertig an Kunden aus Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung ausgeliefert.
Schonende Zubereitung
Cook & Chill, das Kochen und Herunterkühlen von Speisen, ist unter Schulcaterern seit längerem bekannt. Diese Form der Zubereitung wirkt sich vorteilhaft auf Geschmack, Textur und Nährstoffgehalt der Speisen aus. Ähnlich verhält es sich beim Sous-vide-Verfahren, einer Garmethode, bei der die Lebensmittel bei niedrigen Temperaturen in einem Vakuumbeutel gegart werden. Auch hierbei behalten sie ihre Aromen und Nährstoffe. Beide Verfahren sichern eine hohe Essensqualität, ihre Umsetzung im Kita- oder Schulalltag scheitert jedoch oft an mangelnder Infrastruktur. Sander Catering geht bei diesem Punkt keine Kompromisse ein. „Wir setzen auf die bessere Qualität“, sagt Martin Vogel, der gelernter Koch und studierter Betriebswirt ist. Das Konzept sei temperaturunabhängig, könne leicht hochskaliert und bundesweit umgesetzt werden, erklärt er.
Fruchtbare Synergien
Die Kanteenie-Kindergerichte werden aktuell bereits in fünf Bundesländern angeboten: In Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Berlin werden täglich etwa 25.000 Mahlzeiten an Kitakinder sowie Schülerinnen und Schüler ausgegeben. Die Zubereitung erfolgt jeweils dezentral vor Ort in den Einrichtungen, so dass die Gerichte frisch und knackig auf die Teller kommen. Möglich ist das durch die enge Zusammenarbeit mit Sander Gourmet. Dank der Verbindung der beiden Unternehmen könnten die eigenen Rezepturen und selbst hergestellten Lebensmittel zum bestmöglichen Preis-Leistungsverhältnis bezogen werden, erklärt Martin Vogel. „Wir verwenden ausschließlich Produkte aus unserer eigenen Manufaktur, weil wir von der Qualität überzeugt sind“, betont er. „In unserer Entwicklungsküche können wir zudem genau das herstellen, was wir brauchen.“
Früh Bewusstsein schaffen
Vier Mal im Jahr bietet Kanteenie seinen Kunden Aktionswochen zu wechselnden Themen an. Ernährungsbildung in der Mensa und im Unterricht müssten viel besser miteinander verzahnt werden, begründet Martin Vogel den Einsatz des Unternehmens. Mit den Aktionen, die beispielsweise den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft oder das Insektensterben thematisieren, soll schon bei den Kindern ein Bewusstsein für ihre Umwelt geschaffen werden. „Uns motiviert die Möglichkeit, etwas Positives zu bewirken, indem wir Schüler für Nachhaltigkeit und die Vorzüge eines respektvollen Umgangs mit Mensch und Natur sensibilisieren“, sagt er. Zusätzliche Gewinnspiele sollen zum Mitmachen motivieren. Dabei können die Schüler z. B. einen Werksbesuch oder einen Kochtag mit 3-Gänge-Menü für ihre Schule gewinnen.
Engagement für die Gesellschaft
Auch soziales Engagement ist fester Bestandteil der Sander-Unternehmenskultur. Einmal jährlich fahren Mitarbeiter bei der „VOR-TOUR der Hoffnung“ mit, einer Benefizradtour zur Unterstützung krebskranker Kinder. Lebensmittel aus Überproduktionen werden zudem regelmäßig an die Tafel Rhein-Hunsrück abgegeben. Auch arbeiteten sie seit einiger Zeit mit Foodsharing-Projekten zusammen, erzählt Martin Vogel. Dabei kommen Aktivisten, die Lebensmittel „retten“ wollen, in Schulen, holen das übriggebliebene Mittagessen ab und verteilen es privat weiter. Dazu müssen sie lediglich einen Haftungsausschluss unterschreiben. Bisher seien die Erfahrungen positiv, die Abfallmenge konnte reduziert werden, berichtet der Geschäftsbereichsleiter.
Verband zum Leben erwecken
Vor Kurzem hat Martin Vogel die VDSKC-Landesgruppe Rheinland-Pfalz übernommen. Erste Pläne für seine Region hat er bereits im Kopf: „Ich möchte alle Akteure an einen Tisch bekommen und Kontakte aufbauen“, sagt er. Zu der Vernetzungsstelle des Bundeslandes bestehe schon eine gute Verbindung. Auch die lokalen Caterer möchte er einladen und den VDSKC und seine Ziele vorstellen. „Je mehr Mitglieder wir vertreten, desto eher werden wir auch von der Politik als ernstzunehmender Gesprächspartner akzeptiert“, ist er überzeugt. Daran wolle er aktiv arbeiten und die „Verbandsarbeit in Rheinland-Pfalz zum Leben erwecken“.