Etwa 200 Teilnehmer besuchten am Dienstag die Fachtagung Kita- und Schulverpflegung, die im Rahmen der ISS GUT-Messe in Leipzig stattfand. Sie diskutierten, wie gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen gelingen kann und welchen Einfluss Umwelt, soziale Gerechtigkeit und passende Essumgebungen haben. Auf dem Podium sprachen u. a. Ulrike Arens-Azevêdo, Ökotrophologin und ehemalige Präsidentin der DGE, und Torsten Weiße-Köhler, Geschäftsführer von Monk Catering und VDSKC-Landeskoordinator in Sachsen.
In ihrem Impulsreferat sprach sich Ulrike Arens-Azevêdo wiederholt für eine kostenfreie Kita- und Schulverpflegung aus. „Sie bedeutet Chancengleichheit, verhindert Ausgrenzung und Benachteiligung, hat unmittelbare Auswirkungen auf den BMI, fördert den sozialen Zusammenhalt und verbessert die Ernährungs- und Gesundheitssituation“, fasste sie die Vorteile zusammen. Um eine gute Qualität zu sichern, brauche es politische Steuerung und die Verknüpfung von Bildung und Verpflegung, argumentierte sie.
Aus dem Alltag der Caterer berichtete Torsten Weiße-Köhler: „Wir erleben eine Zwei-Klassengesellschaft zwischen Familien, die ihre Kinder anmelden, und jenen, die sich das nicht leisten können. Wir haben Fälle, da teilen sich Geschwister eine Portion.“
Als positiv wurden die Entwicklungen in Hamburg und Berlin hervorgehoben, wo die Verpflegung in Schulen teilweise bzw. voll von der Stadt subventioniert wird.
Foto: ISS GUT/Tom Schulze