Anlässlich des Weltbauerntages am 1. Juni 2022 haben die Grünen auf den Reformbedarf in der europäischen und nationalen Agrarpolitik hingewiesen. Dr. Anne Monika Spallek, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, und Karl Bär, Obmann im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, gaben dazu heute bekannt: „Das bisherige Fördersystem der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) führt zu einem massiven Sterben der Bauernhöfe. In den vergangenen Jahren nahm die Zahl in der EU um ein Drittel von 15 auf 10 Millionen ab. Bis 2040 könnte sich die Zahl der Höfe noch einmal mehr als halbieren. Besonders für kleine Betriebe ist die Lage mittlerweile dramatisch. Wir brauchen deshalb dringend ein Umdenken in der Förderpolitik. Unser Ziel ist es, die Höfe und die regionale Landwirtschaft zu erhalten.“
Die Bundesregierung will bis zur Mitte der Legislaturperiode die aktuelle Architektur der GAP überprüfen und anpassen. Um kleinräumige Agrarstrukturen konkurrenzfähig zu machen, sollen z. B. Flächenprämien, die große Höfe übermäßig begünstigen, wegfallen. Außerdem hat die Bundesregierung angekündigt, in den nächsten Jahren eine Milliarde an Anschubfinanzierung für den klima- und tiergerechten Umbau der Tierhaltung bereitzustellen. Regionale Wertschöpfungsketten sollen gestärkt und die Wertschöpfung auf die Höfe gebracht werden.
Mit seinem Projekt „WO KOMMT DEIN ESSEN HER?“ fördert der VDSKC seit 2019 die regionalen Wertschöpfungsketten, indem er den Anteil regionaler Bio-Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung erhöht und die Lieferketten transparent macht. Das Projekt hat erfolgreich gezeigt, wie eine klimafreundliche, qualitativ hochwertige und zukunftsfähige Schulverpflegung aussehen kann. Die Bauernhöfe in Brandenburg haben dazu einen entscheidenden Beitrag geleistet.