In Berlin ist eingetreten, was viele bereits befürchtet hatten. Ein Caterer, der besonders viele Ausschreibungen gewonnen hatte und seine Produktion kurzfristig von 5.000 auf 40.000 Mahlzeiten pro Tag ausbauen musste, ist überfordert. Mehrere Schulen berichten davon, dass zu wenig, nur kaltes oder gar kein Essen geliefert wurde. Einige Schülerinnen und Schüler mussten nach der Mittagspause hungrig wieder in die Klassen gehen. „Das geht gar nicht, das können wir nicht hinnehmen“, sagt Lichtenbergs Schulstadträtin Sandy Mattes dazu. „Der Caterer erfüllt seinen Vertrag nicht“, beklagt auch der Schulstadtrat in Pankow, Jörn Pasternack. „Wir mahnen jetzt ab, dann folgt direkt das Kündigungsverfahren.“
Mitschuld am Chaos tragen die Verwaltungen, die im Rahmen der neuen Ausschreibungen verpasst hatten, bei den Unternehmen die tatsächlichen Ressourcen für eine Vertragserfüllung zu überprüfen. Die Caterer mussten anonymisiert eine Speisekarte mit 20 vegetarischen Gerichten einreichen, anhand derer die Schulen die Auswahl trafen. Bisherige gute Vertragsbeziehungen zwischen Schulen und Caterern blieben unbeachtet. Schon kurz nach der Vergabe hatten VDSKC-Mitglieder Bedenken geäußert, ob eine so massive Erhöhung der Portionen realisierbar wäre.
„Wir nehmen das ernst und haben die Bezirke als Vertragspartner des Caterers bereits gebeten, uns eine Gesamtübersicht über die aufgetretenen Lieferschwierigkeiten zu erstellen“, teilt die Senatsschulverwaltung derweil mit. Man sei „mit allen Beteiligten im Gespräch, um die Situation zu klären und schnellstmöglich in geordnete Abläufe zu kommen“.