Im Januar 2024 startete in Brandenburg eine Volksinitiative, die das kostenfreie Schulmittagessen für alle Kinder der Klassen 1 bis 6 forderte. Bislang sind 16.000 Unterschriften zusammengekommen. Zum Ende des Schuljahres veranstalten die Initiatoren eine nun Aktionswoche, um noch einmal verstärkt auf das Thema aufmerksam zu machen.
„Jedes Kind muss ein gesundes Mittagessen bekommen. Für diese Versorgung sind die Erwachsenen verantwortlich.“, sagt Angela Schweers, Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Potsdam, die einen öffentlichen Mittagstisch für die Kinder der AWO-Grundschule in Potsdam-Golm organisiert hat. „Dass dies möglich ist, zeigt die Volksinitiative mit ihrer heutigen Aktion symbolisch. Mit unserer Initiative wollen wir durchsetzen, dass das Land sich dieser Verantwortung stellt.“
Die AWO-Bezirkschefin schätzt, dass allein in Potsdam etwa 3.000 Kinder Anspruch auf ein kostenloses Essen nach BuT haben. Allerdings gebe es einen Rückstau bei der Antragsbearbeitung, so dass viele Kinder von der Schulverpflegung abgemeldet würden.
„Die Landesregierung verharrt in Untätigkeit: Nicht einmal ein landesweiter Preisdeckel für Kita- und Schulessen ist in Sicht“, kritisiert Sebastian Walter, Landesvorsitzender der Linken. „Wir wollen Kinderarmut in diesem reichen Land endlich beenden.“
Die Volksinitiative „Schule satt“ fordert ein ähnliches Modell wie in Berlin, wo das Schulessen für Grundschüler seit 2019 kostenfrei ist. Rund 100 Millionen Euro jährlich würde es kosten, das Schulessen in Brandenburg staatlich zu finanzieren. Im Rahmen der Aktionswoche werden die Initiatoren u. a. vor Brandenburger Grundschulen Unterschriften sammeln. Mindestens 20.000 gültige Unterschriften werden gebraucht. Die Abgabe der Listen ist für September vorgesehen.