2024Politik5. Juli 2024

Berlin: Probleme beim Vergabeverfahren

Die schlecht durchdachten Berliner Ausschreibungen fürs Schulessen sorgen weiter für Ärger in der Branche.

Mehrere Berliner Cateringunternehmen beschweren sich öffentlich über die Ausschreibungspraxis fürs Schulessen. Die Vergabe sei willkürlich erfolgt und bedrohe die Existenz kleinerer Betriebe, heißt es heute im Tagesspiegel. Größter Kritikpunkt ist, dass Caterer Aufträge nicht aufgrund von bereits erbrachter oder künftig zu erwartender Leistungen erhielten, sondern einzig aufgrund von anonymisierten Speiseplänen mit 20 vegetarischen Gerichten.

„Ich habe das von Anfang an Lotteriespiel genannt“, sagt Klaus Kühn, Geschäftsführer von Drei Köche. „Ich kann nicht damit leben, dass eine Schule, mit der wir seit 15 Jahren zusammenarbeiten, überhaupt nicht erkennen konnte, wer der Anbieter ist“. Dabei betont er, dass es nicht nur um das Essen, sondern auch um lange eingespielte Zusatzleistungen gehe.

Für besonderes Aufsehen sorgte die Nachricht, dass ein Cateringunternehmen, dass im Verfahren überdurchschnittlich gut abschnitt, nun aus dem Stand die Produktion von schätzungsweise 5.000 auf 50.000 Portionen täglich verzehnfachen muss. Im Nachhinein ablehnen kann die Firma nicht, da das Bewerbungsverfahren eine Verpflichtung zur Erfüllung aller erteilten Aufträge enthält –  ansonsten drohen Vertragsstrafen.

Einige Berliner VDSKC-Mitglieder waren bereits im März vor die Vergabekammer gezogen. Die beauftragen Rechtsanwälte stellten schon damals fest, dass die Vergabeunterlagen von rechtswidrigen Vorgaben durchzogen sind.

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