Der spanische Ministerrat hat ein königliches Dekret gebilligt, dass sicherstellen soll, dass alle Schulkinder fünf gesunde Mahlzeiten pro Woche in der Schule erhalten. Demnach sollen täglich frisches Obst und Gemüse sowie insgesamt mehr Fisch, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide angeboten werden. Zuckerhaltige Getränke, Energydrinks und industriell hergestellte Backwaren dagegen sollen an Schulen verboten werden. Um die lokale Landwirtschaft zu unterstützen, müssen saisonale Produkte bevorzugt werden und zwei Gerichte pro Monat komplett aus ökologischem Anbau stammen. Für Zucker-, Salz- und Fettgehalt der Speisen werden zudem feste Grenzen gesetzt, die eingehalten werden müssen.
Eine Studie hatte kürzlich ergeben, dass 47 Prozent der 6- bis 9-jährigen Kinder aus einkommensschwachen Familien, übergewichtig sind. Oft könnten sich die Eltern frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse nicht leisten, ergab die Untersuchung. Schulkantinen seien daher ein wichtiges Instrument zur Reduzierung von sozialen Ungleichheiten und zum Erlernen gesunder Ernährungsgewohnheiten. Aktuell verfehlen jedoch noch 74 Prozent aller spanischen Schulmensen sowie 70 Prozent aller Verkaufsautomaten in Schulen die Vorgaben.
Der neue Beschluss soll nahrhafte und abwechslungsreiche Ernährung für alle Kinder garantieren – unabhängig vom Einkommensniveau ihrer Familie. Das Ministerium für soziale Rechte und Verbraucherschutz, das das Dekret erarbeitet hatte, erhält für die Umsetzung 200 Millionen Euro.