2025Ausland13. Mai 2025

Kambodscha investiert in gesundes Schulessen

Das südostasiatische Land führt neue Schulessenstandards ein und weitet sein Verpflegungsprogramm landesweit aus.

Kambodscha baut seine Programme für gesunde Schulverpflegung aus. Beim „Nutrition for Growth“-Gipfel in Paris stellte Dr. Sok Silo, Generalsekretär des Rates für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, die umfassende Strategie der Regierung zur Verbesserung der Ernährung an Schulen vor, die eine gesunde Entwicklung von Kindern fördern und Mangelernährung reduzieren soll.

Eine landesweite Erhebung aus dem Jahr 2016 hatte ergeben, dass mehr als 80 Prozent der Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren an einem Mangel lebenswichtiger Mikronährstoffe wie Vitamin A, B, C, Kalzium und Zink litten. Knapp die Hälfte der Kinder nahm zu wenig Eiweiß und Eisen auf. Zudem konsumierten 87 Prozent der Kinder täglich mindestens ein ungesundes Produkt, etwa zuckerhaltige Getränke oder Snacks. „Wir wissen, dass schlechte Ernährung und Mangelernährung die Fähigkeit von Kindern erheblich beeinträchtigen, zu lernen und sich gut zu entwickeln. Deshalb hat sich Kambodscha verpflichtet, ein hochwertiges Schulernährungsprogramm aufzubauen, das Bildung, Ernährung, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung zugleich stärkt“, sagte Dr. Silo.

Im Zentrum der Bemühungen steht das Ziel, das nationale Schulernährungsprogramm bis 2028 vollständig selbst zu finanzieren und umzusetzen. Der Staat hat das Budget hierfür von 5,6 Millionen US-Dollar (2024) auf 7,4 Millionen US-Dollar (2025) erhöht. Begleitet werden die Maßnahmen von neuen landesweiten Ernährungsstandards für Schulmahlzeiten. Eine Analyse zeigte, dass die Ernährung vieler Kinder stark auf Reis basiert, während Obst und Gemüse unterrepräsentiert sind. Rund 30 Prozent der täglichen Energieaufnahme stammten aus stark verarbeiteten Snacks und Getränken mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt.

Die neuen Standards sehen u. a. eine Erhöhung der Gemüsemenge von 50g auf 80g pro Tag vor, dazu die Einführung einer täglichen Obstportion von 110g und eine Begrenzungen für Zucker und Salz. Erste Beobachtungen deuten auf eine gute Akzeptanz hin – insbesondere von frischem Obst.

Kambodscha will seine Erfahrungen mit anderen Ländern teilen, die ähnliche Programme planen oder ausbauen möchten. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Ernährung von Schulkindern und die Förderung ihrer Lern- und Lebensperspektiven.

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