2022Pressebericht24. Januar 2022

Kampf um Ressourcen

Im Interview mit Food Service spricht Ralf Blauert, 1. Vorsitzender des VDSKC, über Lieferprobleme, kranke Mitarbeiter und steigende Preise.

„Wir managen nur noch Katastrophen“, sagt Ralf Blauert, 1. Vorsitzender des Verbandes deutscher Schul- und Kitacaterer. Man sei ständig und überall im Betriebsablauf mit Lieferproblemen, Corona-Krankmeldungen und explodierenden Preisen konfrontiert. Das zehre an den Kräften. Im Gespräch mit Food Service erzählt der VDSKC-Vorsitzende von der sich verschärfenden Situation, die einige Caterer zunehmend in eine Notlage katapultiert.

Food Service: Wie stark sind Sie von den Lieferengpässen betroffen?
Ralf Blauert: Das Ausmaß ist groß. Sehr dramatisch sind die Lieferengpässe bei frischem Bio-Gemüse und Bio-Kartoffeln, die nun zu Höchstpreisen in der Berliner Region gehandelt werden. So kostet das Kilo geschälte Bio-Kartoffeln derzeit rund 1,90 Euro, noch vor einem Jahr lag der Preis bei 1,20 Euro, ein Plus von 58 Prozent! Auf konventionelle Ware können wir nicht ausweichen, da wir in Berlin verpflichtet sind, in der Schulverpflegung die Sättigungsbeilagen in Bio-Qualität einzukaufen.

Food Service: Wie hoch sind konkret bei Ihnen die personellen Ausfälle aufgrund der Pandemie?
Ralf Blauert: Im Dezember hatten wir bis zu 30 Prozent Krankmeldungen. Dabei hat es auch dreifach geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getroffen. Man hörte immer davon, vorstellen konnten wir uns das Ausmaß jedoch nicht. Eine solch hohe Fehlquote kann man als Caterer nicht mehr ausgleichen, das geht am Ende zu Lasten der Qualität. Wir sind derzeit nur noch damit beschäftigt, die vielen Löcher im Betriebsablauf zu stopfen. Der Dezember war für uns Caterer ein unerwarteter Katastrophen-Monat – trotz stabiler Essenszahlen.

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